Was sind Dämonen (griechisch: "persönliche Schutzgottheit" oder "innere Stimme") fragt sich manch einer, der zum ersten Mal mit diesem Begriff konfrontiert wird. In allen Kulturen gab und gibt es die Vorstellung von Dämonen.
Auch in unseren Breitengraden gab es immer die Vorstellung von einem bösem, dunklen, unheimlichen, den Menschen beeinflussenden Wesen, dass mit Krankheit, Tod und Verderben in Verbindung gebracht wurde und auch mit der Magie (der schwarzen in diesem Falle)!
Wir sprechen auch heute noch davon, dass jemand mit seinen Dämonen kämpft und meinen damit, dass er sich nicht für oder gegen eine Sache entscheiden kann. Es kämpfen dann vielleicht das Herz und der Kopf miteinander.
Im medizinischen Bereich erhalten Menschen, die sich als von einem Dämon besessen fühlen, die Diagnose "Wahnvorstellung" oder "Schizophrenie". In diesen Fällen fühlen sich die Betroffenen als "fremdgesteuert" und dem Dämon schutz- und hilflos ausgeliefert. Medikamente können dann häufig die Symptome lindern. Ob ein Dämon sich so allerdings vertreiben lässt, vermag ich nicht zu sagen.
Was ist denn nun ein Dämon?
So ganz genau vermag das wohl niemand zu sagen. Sehr unterschiedlich wird der Begriff inzwischen verwendet und vermutlich gibt es in jeder Kultur und Philosophie andere Definitionen.
Im Christentum beispielsweise wird ein Dämon mit dem Teufel gleichgesetzt. Der Teufel ist in der christlichen Mythologie jemand, der uns vom "rechten" Weg abbringen will und mit seinen Verlockungen unsere Seele stehlen und somit um unser Seelenheil bringen will. Ähnlich wird der Dämon in der indischen Philosophie beschrieben.
In der Psychologie sind Dämonen die negativen, dunklen Anteile des Menschen. Die Psychologie nennt ihn auch den "Schatten", die Seite des Menschen, die er selbst nicht sehen will. Ein Dämon wird auch "Schattenwesen" genannt, weil er im Schatten lebt (dort hin wurde er ja verdrängt, weil ihn keiner haben will) und dort genährt wird.
Diese Anteile hat jeder Mensch in sich! Es gibt keine Ausnahme!
Wie Du siehst, gibt es verschiedene Bezeichnungen für den Begriff "Dämon", letztendlich ist aber immer etwas gemeint, was uns persönlich negativ beeinflusst und unserer Entwicklung im Weg steht.
Wie wird ein Dämon erschaffen?
Ein Dämon ist quasi eine Manifestation unserer Ängste, Zweifel, Sorgen und Nöte. Die (unbewussten) Annahmen über uns selbst, z.B. "Ich kann nicht..., Ich darf nicht..., Ich soll nicht..." usw.
Ein solcher Dämon wird von unseren Überzeugungen über uns selbst, unser Denken über die Welt und die Beeinflussung durch unseren Mitmenschen (Moral) genährt und am Leben erhalten.
Was gibt ihm Macht (über Dich)?
Ganz klar: Dein Denken gibt ihm Macht. Alles, was Du denkst, wird im Laufe der Zeit wahr. Und je mehr schlechte Gedanken Du über Dich selbst oder die Welt hast, desto stärker wird dieser Dämon. Wenn Du überall das Schlechte siehst, dann aktivierst Du mit diesem Fokus den Dämon in Dir. Auch Deine Angst vor diesem Dämon und vor dem Dunklen nährt ihn.
Welche Auswirkungen kann ein Dämon auf Dein Leben haben?
Ein gut genährter Dämon wird mehr Auswirkungen auf Dein Leben haben, als ein "mangelernährter" Dämon. Wenn Du beispielsweise große Angst vor beruflicher Veränderung hast, dann wird ein gut genährter Dämon dafür sorgen, dass Du keine Bewerbungen schreibst, obwohl Du Dich unwohl in Deinem derzeitigen beruflichen Umfeld fühlst (Deine Gedanken werden vielleicht sagen: "Da muss ist durch..., Das ist eben so..., Ich verdiene in diesem Beruf mehr, als wo anders..." etc.). Wenn der Dämon nicht gut genährt ist, dann wird in Dir der Wunsch aufkommen Dich zu verändern und Du wirst Bewerbungen schreiben (vielleicht mit dem Gedanken: "Hoffentlich klappt es..., Es wäre schön, wenn..., Naja, ich habe es wenigstens versucht..."). Immerhin bist Du bei einem kleinen Dämon ins TUN gekommen.
Ein gut genährter Dämon vermag Dich so einzuschränken, dass Du Dich gefesselt und außerstande fühlst, Dinge zu verändern! Ein kleiner Dämon lässt Dich immerhin noch HANDELN auch wenn Du Dich dafür vielleicht sehr anstrengen und eine Angst überwinden musst.
Psychisch betrachtet könnte ein großer Dämon sich so auswirken, dass Du aus Angst und Sorge in eine schwere Depression fällst und womöglich suizidale Gedanken hast. Ein kleinerer Dämon könnte sich so auswirken, dass Du ein schwaches Selbstbewusstsein hast.
Gibt es auch Dämone, die nicht in Dir, sondern ausserhalb von Dir existieren?
Ja, und wie...!! Es gibt Dämonen, die von der Gesellschaft geschaffen, genährt und manifestiert werden. Eine Gesellschaft funktioniert, wie ein einzelner Mensch. Eine Gruppe von Menschen, die "einer Meinung" ist, erschafft Energien und wenn diese Energien aus "negativen" Überzeugungen bestehen, dann wächst ein neuer Dämon, der durch die Überzeugungen und Gedanken seiner Gruppe genährt werden. Es kann so weit kommen, dass der Dämon so viel Kraft erhält, dass er über die Gruppe (und auch darüber hinaus) herrscht. Ich sage dazu nur "Verfolgung von Minderheiten" etc.
(So, wie man Dämonen erschaffen kann, können auch wunderbare Kraftfelder erschaffen werden, z.B. sind Kirchen häufig Orte mit besonders viel Kraft, weil hier viele Menschen gemeinsam über das Gebet "gute" Energien erschaffen haben! Unabhängig davon, dass zumindest alte Kirchen, in der Regel auf geomantische Kräftplätze gebaut wurden!).
Können innere und/oder äußere Dämonen mich angreifen?
Ja, es besteht immer die "Gefahr", dass ein Dämon mich angreift. Es kann sein, dass er mich krank macht oder sogar tötet*. Warum das so ist, kann man verstehen, wenn man sich bewusst macht, dass man in einer sogenannten "Dualität" lebt. Es gibt also hell und dunkel, gut und böse, es gibt hoch und tief und leicht und schwer etc.
Das eine kann ohne das andere nicht sein. Wir würden dunkel nicht von hell unterscheiden können, wenn es den Schatten und das Licht nicht gäbe, oder?
Wir würden die Liebe nicht ohne den Hass verstehen usw.
Was wir als gut oder schlecht empfinden, hängt von unserer Beurteilung über die Dinge ab. Wir haben in unserer Gesellschaft gelernt, dass hell gut und dunkel schlecht ist. Ohne es weiter zu hinterfragen, glauben also die meisten Menschen unserer Gesellschaft, dass hell besser als dunkel ist (Gruppenüberzeugung!).
Wenn wir begreifen, dass es beides braucht, eben hell und dunkel, dann hebt sich die Bewertung und die Wertigkeit vollkommen auf. Es geht dann nicht mehr darum, immer nur das Helle haben zu wollen, sondern es geht darum, auch das Dunkel zu erkennen, beides in ein Gleichgewicht zu bringen und sowohl das eine, wie das andere anzuerkennen und anzunehmen.
Wieso können mich auch die äußeren Dämonen angreifen?
Weil Du letztendlich auch mit ihnen in Resonanz stehst. Du lässt Dich (unbewusst) von ihren Energien mitreißen, weil es (noch) Anteile in dir gibt, die mit diesen Dämonen korrespondieren. Es gilt diese Anteile zu erkennen und zu erlösen.
Was bedeutet "Annahme" in Zusammenhang mit Dämonen?
Die Annahme meint, dass ein Mensch sich bewusst macht, dass er zwei Seiten in sich hat. Eine helle und eine dunkle und dass er begreift, dass beide Seiten gut und richtig sind. Ein wahrer (Bewusstseins-)Meister weiß um seine dunkle und helle Seite, ist sich bewusst, dass er beides in sich hat, weil er mit allem, was existiert EINS ist. Er ist frei von Beurteilung und Bewertung. Es gibt für ihn kein gut und böse und wenn, dann hat beides die gleiche Wertigkeit, weil er weiß, dass er in einer Dualität lebt und diese immer zwei Seiten hat, die er benötigt, um das eine vom anderen zu unterscheiden und beides in sich zu finden und anzunehmen.
Es geht also tatsächlich darum, den verdrängten Anteilen in uns, die wir nicht wahrhaben wollen, zu begegnen. Ihnen ins Auge zu schauen und sie als Teil von uns selbst wahrzunehmen. Wir lenken quasi einen Lichtstrahl in den dunklen Dämon und erleben, wie dieser sich im Licht auflöst (so wie sich jedes Dunkel im Licht auflöst).
Ist ein Dämon ein "Heilsbringer"?
Ja, in gewisser Weise schon. Er gibt uns die Möglichkeit, uns selbst zu erkennen und zu heilen. Ganz zu werden und uns aus der Beurteilung zu befreien. Er lässt uns EINS werden, mit allem was ist und gibt die Gelegenheit uns selbst zu erleuchten. Er zeigt uns durch seine Präsenz, wo wir noch hinschauen müssen, um die EINHEIT erleben zu können, uns selbst zu heilen.
Braucht es immer die Begegnung mit einem Dämon?
Ja, ob Du die verdrängten inneren Anteile nun Dämon oder Schatten oder Probleme nennst, all dies will Dich letztendlich ins Licht führen und Dir helfen, das Licht hinter dem Schatten zu erkennen. Mach Dir bewusst, dass ein Schatten nur da ist, wenn dort irgendwo auch Licht ist! Je mehr Licht Du suchst, desto mehr wird sich der Dämon zeigen, denn er steht vor dem Licht und will in diesem aufgehen. Der Weg ins Licht führt Dich durch die innere Dunkelheit. Trau Dich und lasse Dich durch diese Dunkelheit führen!
*Wie Krankheit und Tod durch einen Dämon entstehen können:
So seltsam das klingen mag, aber Krankheiten und sogar der Tod können durch den Dämon hervorgerufen werden. Selbst die Wissenschaft kann dies nicht verleugnen. Die Psychosomatik arbeitet indirekt mit den Dämonen in uns. Gut, sie nennt diesen Dämon nicht Dämon, aber sie sagt, dass jede (organisch nicht erklärbare) Erkrankung ihren Ursprung in der Psyche hat. Psyche meint hier (auch) unsere Denkmuster und inneren Überzeugungen. Man weiß aus der Wissenschaft inzwischen, dass unsere (negativen) Gedanken und Überzeugungen unseren Körper krank werden lassen können. Je nach dem, welche Erkrankung wir haben, wie schwerwiegend sie ist, desto größer oder kleiner ist auch die Wahrscheinlichkeit an ihr zu versterben. Hier sind nicht nur körperliche Erkrankungen gemeint, sondern auch die psychischen Erkrankungen. Manchmal ist die Pein sogar so groß, dass der Erkrankte sich dann das Leben nimmt, womit der Dämon dann sozusagen "gewonnen" hat.
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